| Sie nannten mich den Pfeifer, und meine Devise hieß: |
| Wenn Dir wer vor die Mündung kommt, erst pfeife, und dann schieß! |
| Warum ich pfiff, das weiß ich nicht, weiß nicht mal, wie ich heiß', |
| im Westen ist es niemals gut, wenn einer zuviel weiß! |
| Ich weiß nur, wo mein Lied erklang, da wurden Bretter knapp, |
| weil jeder Schreiner wußte, daß es Arbeit für ihn gab. |
| Als ich nach Bloody Corner kam, sah ich von weitem her: |
| Die Summe unter meinem Namen hatte zwei Nullen mehr. |
| Ein Prämienjäger sagte: Pfeifer, ich wart' schon auf dich! |
| Ich fuhr herum, pfiff einen Ton, dann sprach mein Colt für mich. |
| Als wenig später im Saloon mein Achtunddreißiger spie, |
| da spielte der Mann am Klavier dazu die Melodie: |
| Die Ellenbogen aufgestützt, die Flügeltür im Blick |
| stand neben mir ein Fremder, sehr glatt rasiert und dick. |
| Mann nennt mich hier den Denker, so stellte er sich vor, |
| spie lässig in den Spucknapf und sagte mir in's Ohr: |
| Wenn Du zehntausend Doller brauchst, dann hab ich einen Plan, |
| todsicher, genial, einfach! Dankbar nahm ich an. |
| Jetzt sitz ich hinter Gittern, von Zweifeln angenagt. |
| Vielleicht war doch des Denkers Plan so gut nicht wie er sagt. |
| Er sagte: Es bringt Dir zehntausend Dollar, wenn Du's wagst |
| zum Sheriff ins Büro zu geh'n, Dich vorstellst und ihm sagst: |
| Grüß Gott, ich bin der Pfeifer, ich komm' selber wie ihr seht, |
| um die Belohnung zu kassier'n, die auf meinen Kopf steht! |
| Ich sitz auf meines Pferdes Rücken unter dem Galgenbaum, |
| einen Strick um meinen Hals, der Henker hällt mein Pferd im Zaum. |
| Gleich gibt er ihm die Zügel und dann ist's mit mir vorbei, |
| der Totengräber gräbt mein Grab und pfeift mein Lied dabei. |
| Der Scharfricher tut seine Pflicht, mein Pferd setzt sich in Trab, |
| und unten brüllt der Regisseur... |